Trainigslager in Plön oder wie man 35 Zerrungen überlebt!!!

Vom 16. bis 18.03. 2012 begaben wir uns mit 14 Jungs plus zwei Betreuer auf „große Fahrt“ nach Plön. Unser Trainingslager stand bevor und Gunnar und ich hatten großes vor.

 

In einem Kleinbus und einem PKW wurden alle verstaut und wir „rasten“ nach Plön. Sorry Gunnar, dass ich mit meinem Wagen nicht so schnell konnte!! Nach gut 1 Stunde kamen wir in Plön an der Jugendherberge an und waren sehr positiv überrascht. Das hatte mit einer Jugendherberge so wie Gunnar und ich sie noch aus dem letzten Jahrtausend kennen, nichts zu tun.

Die Jungs teilten sich drei 6er Zimmer, ich bekam ein besseres „Wohnklo“ und Gunnar erhielt, „natürlich“ die Luxussuite, mit eigenem Bad, 4 Betten zum wechseln und Blick auf den Parklplatz. Super Einteilung. Aber ok, ich bin ja Kummer gewohnt!

Was sich in der Jugendherberge nicht geändert hat, ist das Betten beziehen. Ganz großes Kino! Das einige Jungs aus Ihrem Bett keine „Waschmaschine“ gebaut haben ist auch alles. Leider hatten wir keine Kamera, da dieses wirklich einen Oskar verdient hätte.

Nach dem wirklich akzeptablen Abendessen wurden noch einige Einzelgespräche geführt. Bis 22:00 Uhr hatten die Jungs das Gelände erkundet und wussten bestens Bescheid. Da ein anstrengendes Programm für den nächsten Tag auf dem Plan stand hatten wir angesagt, dass man sich schon einmal „Bettfertig“ machen sollte. Unterhalten, Nintendo spielen, alles i.O. Ab 23:00 Uhr wurde dann schlafen eingefordert, was zunächst nicht wirklich funktionierte. Wir hatten das Gefühl, dass einige Jungs einmal dringend zum Ohrenarzt müssen, da man sich gegenseitig nur anbrüllte. War bei genauerer Betrachtung aber klar, weil man sonst gegen den Lärmpegel nicht angekommen wäre. Also kein Grund zur Beunruhigung!!

Gegen etwa 1:00 Uhr wurde es Gunnar dann zu „bunt“ und drohte Strafverlegung der Betten in den Gang an, was dann endlich dazu führte, das gegen ½ 2 Uhr Ruhe eintrat.

 

Samstag, der erste Trainingstag stand an. Wie angekündigt haben wir die Jungs um 06:15 Uhr geweckt. Merkwürdigerweise waren die Jungs, die um 01:00 Uhr überhaupt nicht müde waren, ganz schwer aus dem Bett zu bewegen. Wir fragen uns wirklich, woran das wohl liegen mag?

Um 06:45 Uhr trafen wir uns alle (bis auf Gunnar natürlich) zur ersten Laufeinheit. Es standen etwa 5 km auf einer herrlichen Waldstrecke auf dem Plan. Eigentlich nicht weiter dramatisch und für jeden locker zu absolvieren. Allerdings hatte ich nicht mit der Verletzungsanfälligkeit von unserem Gidi gerechnet. Nach gefühlten 100m klagte Gidi bereits über die erste Zerrung!! Waren wir eventuell zu schnell angegangen? Hatte ich Gidi überfordert? Nach kurzer Besprechung der Zerrung ging es dann in einem angemessenen Tempo (für Gidi und mittlerweile auch für Mesut) weiter und die enormen Schmerzen durch die Zerrung waren „Gott sei Dank“ zunächst weg. Das „unglaubliche“ Tempo forderte nach etwa 1 ½ km erneut seinen Tribut und wir legten eine kurze Pause inklusive Dehnübungen ein. Bei Gidi folgten die Zerrungen 2 bis 5, die aber ignoriert wurden. Weiter ging es im rasenden Galopp (Zerrung 6 bis 10 wurden überstanden) und wir erreichten den Wendepunkt. Hier durften die Zimmer, die am Vorabend der Meinung waren bis ½ 2 Uhr durchzuhalten, drei kleine Extrarunden drehen um die überschüssige Energie loszuwerden. Herrlich! Der Rückweg wurde durch weitere Zerrungen geprägt (ich glaube es waren 11 bis 16) und meine beiden „Grazien“ Gidi und Mesut waren kurz vorm Kollaps. Der Rest lief in eigenem Tempo voraus und hatte an der Straße zu warten. Wir kamen gefühlt 15 Minuten später an. Ich war besorgt, dass die anderen sich erkälten, da sie bestimmt schon wieder kalt waren. Aber egal, wir hatten es nach ca. 50 Minuten geschafft! Die erste Laufeinheit war absolviert! Großartig!

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es zur ersten Trainingseinheit. Diese absolvierten wir am Sportplatz vor dem Schloss. Ein herrliches Gelände, allerdings war der Platz eher eine Miniskuswiese. Beim Aufwärmen folgte Zerrung 17 bis 21, die wie gewohnt ignoriert wurden. Die erste Einheit ging noch ein wenig schleppend, aber dann merkte man dass die Jungs „heiß“ auf Training waren. 4er Kette bis der „Arzt“ kam. Verschieben, Doppeln etc. Immer wieder und immer wieder. Es funktionierte und es fing an richtig Spaß zu machen. Übrigens gab es in dieser Phase keine einzige Zerrung!!

 

Nach 2 Stunden Trainingseinheit dann Duschen, Mittagessen und kurze Erholungsphase. Trainingseinheit zwei und drei wurde auf Wunsch der Jungs zusammengelegt, da sie alle am Abend Bundesliga sehen wollten. Die Einheit klappte und daher ließen wir uns auf diesen Deal ein. Man muss diese Aussage korrigieren, sie klappte sogar so gut, dass eine Zuschauerin nicht nur laut applaudierte, sondern sogar 20,-- € für Getränke spendierte, die sich die Jungs nach einer solchen Leistung redlich verdient hatten. Nach 3!! Stunden stiegen wir müde und kaputt, aber auch stolz auf das Geleistete in den Wagen und fuhren zur Jugendherberge zurück. Übrigens, keine Zerrung! Duschen, Abendessen und dann gemeinsam Sportschau gucken, war angesagt. Ein von meiner Schwiegermutter (Heidi hab Dank!) spendierter Kuchen wurde in „Windeseile“ vernichtet. Interessant hieran war die zunächst von Mesut angekündigte Diät, die beim Abendessen noch am Essen hinderte, beim Kuchen aber nicht mehr erwähnt wurde. Nun ja, da er beim Abendessen gut abgenommen hatte, konnte er beim Kuchen richtig zuschlagen. Ist doch klar, oder?

Gegen 23:00 Uhr war es tatsächlich ruhig. Das Training wirkte!

 

Sonntag, zweiter Trainingstag. Das traditionelle Wecken um 06:15 Uhr wurde vollzogen. Ich möchte an dieser Stelle noch erwähnen, dass Gunnar mich jeden Morgen, mit frisch aufgebrühtem Mövenpick!!!! Kaffee (Danke Heidi, diesmal aber Gunnars Frau) in seiner Luxussuite empfangen hat, wo mir der Duft bereits im Flur entgegenströmte. Gunnar, an dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank! Ich war und bin zu Tränen gerührt, wie Du Dich um mich gekümmert hast!!!

06:45 Uhr Laufeinheit, allerdings ohne unsere „Grazien“. Wir wollten beim Laufen nicht erfrieren, daher hatten wir uns für die beiden überlegt, ein kleines Sondertraining mit Gunnar zu absolvieren. Die anfängliche Freude bei den beiden schlug schnell ins Gegenteil um, Zerrungen 22 bis 29 folgten, da das Programm was Gunnar durchgezogen hat ziemlich anstrengend war (Sprints im Beach-Volleyballfeld, Treppenlaufen etc.).

Der Laufeinheit stand jetzt eigentlich nichts mehr im Wege, aber nach etwa 300m musste Lenny, leicht verletzt aufgeben und wurde von mir zurück geschickt. Nun aber? Nein! Bis zum Wendepunkt alles einigermaßen o.K. Kleine Zusatzübung, eine kleine Anhöhe hoch, wurde auch noch gemeistert, aber dann! Björn (ohnehin schon am Limit) und Joni meinten beim Rückweg bergab, einen neuen Weltrekord über ca. 400m aufzustellen, was fast gelang, aber nicht ohne Folgen blieb. Björn konnte gar nicht mehr und schleppte sich mehr als das er lief zurück. Begleitet wurde er von Joni und mittlerweile Tim, die sich natürlich nur aus „Solidarität“ Björns Tempo anpassten. Aber auch dieses wurde überlebt und nach ca. 50 Minuten waren wir wieder am Ziel.

Duschen, Frühstücken kurze Pause und dann wieder zur Trainingseinheit zum Schloss. Schade war nur, dass der Platz belegt war. Also umplanen und die Wiese hinter der Jugendherberge nutzen. Ebenfalls mit zwei Toren ausgestattet, leider auch nicht die tollste Anlage, aber, man nimmt was man kriegt! Es gab nur ein klitzekleines Problem! Diese Wiese wurde ganz offensichtlich als „Gänse-Durchgangsstation“ genutzt. Ihr denkt das ist doch nicht weiter tragisch? Ha, da kennt Ihr Eure Jungs aber nicht! Die Gänse lassen auch schon Mal etwas fallen, was zur Folge hatte, das die Wiese übersät mit Gänsescheiße (sorry) war. Wie ekelig! Aber auch großer Respekt an die Jungs. Die Bewegungen und Verrenkungen die gemacht wurden, um nicht mit der Gänseablage in Berührung zu kommen, hatten etwas von Breakdance, Thai Shi oder ähnlichem. Wir können es nicht genau deuten, sind aber auch hier sehr traurig, dass wir keine Kamera mit hatten. Der zweite Oskar wäre den Jungs sicher gewesen. Zerrung 30 bis 35 folgten, wurden aber auch überlebt. Die Sonne kam raus. Es wurde noch einmal intensiv mit dem Ball gearbeitet und was die Jungs da ablieferten hat Gunnar und mich wirklich beeindruckt. Hut ab, das war ganz großer Sport.

 

Noch einmal Duschen und Mittagessen. Dann Sachen packen und in den Autos verstauen. Die Betten wurden „Unfallfrei“ abgezogen und die Zimmer wurden, nach der zweiten Kontrolle, als Besenrein abgenickt.

 

Gegen 14:00 Uhr dann Heimreise nach Hamburg zum Freundschaftsspiel gegen UH. Gunnar und ich waren skeptisch, was die Jungs konditionell noch drauf haben, waren aber schwer beeindruckt, von der abgelieferten Leistung.

 

Fazit: Es war eine tolle Ausfahrt, mit super Stimmung in einer tollen Anlage und vor allem viel Spaß! Die Plätze hätten definitiv besser sein können/müssen. Aber, die nächste Ausfahrt kommt bestimmt!!!

 

UND:

 

35 Zerrungen halten unseren Gidi nicht auf!!!!

 

 

 

Gunnar und ich sagen DANKE!